Westwind 01/2020

September 2020, Online lesen oder Download [5 MB]; Auszug aus dem Inhalt:

Fabian Winkler, warum bist du Stadtteilbürgermeister geworden?

Ein lebenswertes Kiel braucht die #TramfürKiel

Was geht in der Eckernförder Straße?

Europäische Umweltpolitik wie eine Wassermelone – außen grün und innen rot

Editorial

Das Motto ‘Global denken, lokal handeln’ hat seine Gültigkeit nicht verloren. Dass Kiel vor kurzem den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewonnen hat, markiert jedoch erst den Startpunkt einer ganzen Reihe von Veränderungen, die wir zusammen anstoßen wollen. Wir sind überzeugt: Für eine lebenswerte Stadt brauchen wir eine echte Mobilitätswende. Um schnell, unkompliziert und umweltfreundlich von A nach B zu kommen, soll in ein paar Jahren wieder eine Stadtbahn durch Kiel fahren. Die Ratsversammlung hat das Go gegeben. Ein Verein, der bereits seit Jahren dafür wirbt und den Prozess mit starker Meinung, aber immer sehr dialogorientiert begleitet, ist “Tram für Kiel”. Wir freuen uns sehr, dass sie in diesem Heft einen Gastbeitrag geschrieben haben (S. 6/7). Als Ortsverein setzen wir uns ein für mehr Platz zum Leben und weniger Platz für Autos. Dazu gehört, dass der Gehweg für die Fußgänger*innen da ist. Was klingt wie eine Selbstverständlichkeit, sieht in Kiel leider an vielen Stellen anders aus: Viele Gehwege sind zum Parken für Autos freigegeben. Der Platz, der übrig bleibt, reicht für Menschen mit Kinderwagen oder im Rollstuhl oft kaum noch aus. Das muss sich ändern, findet Max Dregelies (S. 14). Im Moment nutzen wir mehr als 20 Prozent der kostbaren Fläche in der Stadt für den Verkehr, wie Thore Pingpank in einer von vielen spannenden Grafiken zeigt (S. 18). Etwa 40 Prozent davon steht parkenden Autos zur Verfügung. Weniger Autos bedeutet mehr Platz für Fußgänger*innen, Fahrradfahrer*innen oder einfach um im Stadtteil zusammenzukommen. Unsere Mitglieder im Ortsbeirat Schreventeich/Hasseldieksdamm Tabea und Michel finden: Insbesondere die Eckernförder Straße zeigt, wie einfach es möglich wäre, Verbesserungen im Sinne aller Verkehrsteilnehmer* innen zu erreichen und die Lebensqualität im Stadtteil zu erhöhen (S. 8). Auch Fabian Winkler, seit Juni Vorsitzender des Ortsbeirats Mitte, ist überzeugt: Verkehrswende bedeutet, dass am Ende alle Gewinner sind (S. 4/5). Denn von weniger Autoverkehr profitieren auch die, die weiterhin auf das Auto angewiesen sind.

Als Kieler SPD setzen wir uns ein für die soziale Stadt: eine Stadt in der die Innenstadt Raum für Begegnungen ist – auch abseits von Geschäften und Kneipen. Hier muss es Sitzbänke, Spielplätze und Bäume geben. Der Kleine Kiel-Kanal ist dabei ein großer Schritt in die richtige Richtung, findet auch unser Bundestagsabgeordneter Mathias Stein (S. 12/13). Im Jahr 2042 wird Kiel 800 Jahre alt. In 20 Jahren kann sich viel tun – davon ist Alfred Bornhalm, Vorsitzender des Kieler Sozialverbands, überzeugt. Im Heft beschreibt er seine Vision der sozialen Stadt Kiel 2042 (S. 16).

Wir sind der Öko-Ortsverein der Kieler SPD und sind überzeugt: Beim Umweltschutz kann jeder mitmachen. Auch wir achten darauf, bei unserem Sommerfest möglichst wenig Müll zu
produzieren und hängen Plakate am liebsten mit dem Lastenrad auf. Aber damit Klima- und Umweltschutz gelingen, müssen politisch die richtigen Weichen gestellt werden. Unsere Europaabgeordnete Delara Burkhardt setzt sich dafür ein, dass die Entwaldung gestoppt und die biologische Vielfalt geschützt wird (S. 9). Mit Udo Ernst Simonis haben wir einen emeritierten Professor für Umweltpolitik und kritischen Beobachter im Ortsverein. Er ist überzeugt: Umweltpolitik braucht zuallererst die Liebe zur Natur und den Respekt vor Flora und Fauna (S. 10/11).