Die Innenstadt der Zukunft – Kiels „neue Mitte“

Bild: Tabea Philipp

Das Einkaufsverhalten hat sich grundlegend verändert, ebenso der Anspruch der Menschen an die Innenstadt. Klar aber ist: Eine Innenstadt, in der man sich gern aufhält, bleibt ein wichtiger Bestandteil einer funktionierenden Stadt.

Wir wollen die Kieler Innenstadt zukunftsfähig gestalten. Denn eine Innenstadt im 21. Jahrhundert muss viel mehr sein muss als ein Shoppingcenter. Deswegen gibt es einen umfangreichen Gestaltungsprozess für die Plätze und öffentlichen Flächen in der Innenstadt. In einem Wettbewerb wurden die verschiedensten Ideen entwickelt, wie der Alte Markt oder die Schevenbrücke einladender und vielfältiger gestaltet werden können. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass sich alle Menschen dort wohl fühlen können: Senior*innen genauso wie Kinder, Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Studierende, die die Bibliothek gern mal gegen die frische Luft eintauschen. Der Wettbewerb ist mittlerweile abgeschlossen und die Bauphasen werden geplant. Dabei ist es nun besonders wichtig, die Einschränkungen während der Bauarbeiten für die Einzelhändler* innen so gering wie möglich zu halten.

Der Einzelhandel bleibt wichtig. Daher haben wir ein Innenstadtmanagement aufgebaut: Es gibt zwei Mitarbeiter*innen gibt, die die Einzelhändler*innen in der Innenstadt unterstützen, wenn sie zum Beispiel eine größere oder eine andere Fläche brauchen. Vor allem kümmern sie sich aber auch um leerstehende Geschäfte, suchen nach passenden Mieter*innen oder anderen kreativen Nutzungsmöglichkeiten. Denn insbesondere die Zwischennutzung ist ein wichtiger Baustein, um auch kurzfristig gegen Leerstand vorzugehen. Dabei legt das Innenstadtmanagement großen Wert darauf, ein vielfältiges Angebot an Geschäften anzulocken und gleichzeitig die besonderen Charakteristika der einzelnen Straßenabschnitte zu berücksichtigen. So hat die Küterstraße zum Beispiel eine ganz andere Angebotsstruktur als der Holstenplatz. Vielleicht ist dir das auch schon aufgefallen?

Wir wollen zudem, dass die Immobilien in der Holstenstraße künftig vielfältiger genutzt werden können. Häufig brauchen Geschäfte nicht mehr so viele Etagen wie früher, da sie keine großen Lager mehr betreiben. Und auch die Menge an nachgefragten Büroflächen sinkt, je mehr Betriebe auf mobiles Arbeiten setzen. Zugleich brauchen wir in Kiel dringend mehr Wohnraum. Deswegen setzen wir uns als SPD-Fraktion im Rat dafür ein, dass ehemalige Büro- und Lagerflächen in den oberen Etagen der Gebäude zu Wohnraum umgebaut werden. Das hat nämlich auch den positiven Effekt, dass von früh morgens bis spät abends mehr Leben in der Innenstadt ist, wovon auch die Geschäfte und die Gastronomie wiederum profitieren. Denn auch das ist uns wichtig: Wir wollen mehr Kultur, Sport und gastronomische Angebote. Rund um das Holstenfleet sehen wir gerade, wie gut das funktionieren kann. Dies ist für uns der Startpunkt, um in den nächsten Jahren die gesamte Holstenstraße zur „neuen Mitte“ Kiels zu machen.

 

Christina Schubert