Vor über 100 Gästen hat die SPD-Ratsfraktion im Ratssaal des Kieler Rathauses zum siebten Mal seit 2016 den Eckehard-Raupach-Preis verliehen. Ausgezeichnet wurde der Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein für sein Engagement für die gehörlosen Menschen in Kiel.

Im Zentrum der Eröffnungsrede der SPD-Fraktionsvorsitzenden Gesa Langfeldt stand der gesellschaftliche Zusammenhalt in Krisenzeiten. Viele Menschen in Kiel seien durch den russischen Krieg gegen die Ukraine, hohe Preise für Energie und Lebensmittel und die Folgen des Klimawandels verängstigt. Umso mehr seien die große Hilfsbereitschaft in der Arbeit mit Geflüchteten und der Einsatz für die Gesellschaft wertzuschätzen.

SPD-Ratsfrau Anna-Lena Walczak, Sprecherin der Fraktion für Menschen mit Behinderung, hob in ihrer Laudatio auf den Preisträger hervor, wie wichtig der Gehörlosen-Verband gerade in Krisensituationen für gehörlose Menschen sei. So habe er seine Mitglieder auch in der Pandemie nicht alleine gelassen, sondern für Informationen gesorgt und Unsicherheiten genommen.

In ihrer Festrede betonte die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung Michaela Pries, welch dramatische Isolation viele Menschen mit Behinderung in der Pandemie erlebt hätten. Sie dankte allen ehrenamtlich Engagierten und mahnte, stets zu bedenken, dass politische Entscheidungen immer direkte Folgen auf das Leben von Menschen hätten.

Gundula Raupach, Witwe von Eckehard Raupach, erinnerte in einem Grußwort an Eckehard Raupachs Einsatz für Gleichstellung und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung, beispielsweise als ehrenamtlicher Stadtrat für Kriegsopfer, Gehörlose und Blinde ab 1982. Sie gab bekannt, dass durch verschiedene Spenden aus dem Bekanntenkreis von Eckehard Raupach wieder eine Spende in Höhe von 500 Euro für die Preisträger*innen ermöglicht worden sei.
Informationen und Kontakt zum Preisträger

Der Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein (GV-SH) vertritt die sozialpolitischen, kulturellen, beruflichen und gesundheitspolitischen Interessen der gehörlosen und anderer hörbehinderter Menschen in Schleswig-Holstein mit dem Ziel ihrer Gleichstellung und Selbstbestimmung. In Schleswig-Holstein leben etwa 3000 gehörlose und andere hörbehinderte Menschen, die die Deutsche Gebärdensprache für ihre Kommunikation nutzen. Seit 2002 ist „Deutsche Gebärdensprache“ als eigenständige Sprache gesetzlich anerkannt. Kontakt: Gehörlosen-Verband Schleswig-Holstein e.V., Hasseer Str. 47, 24113 Kiel, Telefon 0431 64 34 468, Fax 0431 64 34 493, E-Mail info@nullgv-sh.de, Spendenkonto: Kieler Volksbank eG, IBAN: DE66 2109 0007 0090 0694 04, BIC: GENODEF1KIL