Landeshauptstadt Kiel soll beim ökologischen Bauen Vorbild werden. Darum haben wir die Verwaltung gebeten darzulegen, wie städtische Bau- und Sanierungsmaßnahmen künftig an den Kriterien der Nachhaltigkeit, eines niedrigen Ressourcenverbrauches und der Vermeidung von CO2-Ausstoß ausgerichtet werden können.
Der Baubereich trägt wesentlich zu Müllerzeugung, Flächenverbrauch und CO2-Ausstoß bei. Für eine nachhaltige Entwicklung im Sinne von Klimaschutz, Artenschutz und Erhalt natürlicher Lebensräume ist deshalb dringend ein Umdenken erforderlich. Wir müssen den Bedarf an Gebäuden, zum Beispiel für Wohnen, Gewerbe und Bildung, in Einklang mit den ökologischen Erfordernissen bringen.
Dabei setzen wir auf die Kriterien des ökologischen Bauens, einschließlich Wärmedämmung, wiederverwertbarer Baustoffe, Solarnutzung, Grüneinbindung in Fassaden und Dach sowie Zero Waste. Besondere Beachtung verdienten Holzbauweise und Konzepte für platzsparendes Bauen. Die vielen positiven Beispiele aus Skandinavien und deutschen Städten für attraktive und kostensparende ökologische Bauweisen sind einzubeziehen.
Die Verwaltung möge darlegen, wie sich die Umsetzung dieses Ziels für zukünftige Hochbauten und Sanierungsmaßnahmen unter Regie der Landeshauptstadt Kiel darstellen lässt. Und das muss unter Beachtung der finanziellen Rahmenbedingungen und der langfristigen Betrachtung der Wirtschaftlichkeit der Baumaßnahmen einschließlich der Anwendung in Wettbewerbsverfahren geprüft werden. Betrachtet werden soll auch, welche Auswirkungen im Bereich des Wohnungsbaus und der finanziellen Belastungen für Mieter*innen zu erwarten sind.
In anderen Städten, besonders in Skandinavien, aber auch in Deutschland, zeigen viele Beispiele, dass dies möglich ist. Dabei hat sich herausgestellt, dass bei einer betriebswirtschaftlichen Betrachtung der Gebäude über längere Zeiträume ökologisches Bauen auch finanziell nicht hinter konventionellem Bauen zurücksteht, weil Haltbarkeit, Energieeffizienz sich dann auszahlen. Deshalb ist es an der Zeit, diese Erfahrungen auch in Kiel zu nutzen und umzusetzen.
Dies erklären die Antragsteller André Wilkens (SPD), Arne Langniß und Dirk Scheelje (Bündnis 90/Grünen).