Wohnungsbau: Wachstum und Nachhaltigkeit ergänzen sich

Mehrere Geschosse im Rohbau mit Kran von oben fotografiert
Wohnungsbau, Anscharpark, Wohnungen, Kiel, Anschar Bild: Frederike Julie Stelz

2000 Wohnungen befinden sich in Kiel derzeit im Bau, berichtet die Kieler Stadtverwaltung. Ein Erfolg für die Landeshauptstadt! Wir legen aber Wert darauf, dass die Wohnbauentwicklung auch auf Nachhaltigkeit, einen niedrigen Ressourcenverbrauch und die Vermeidung von CO2 ausgerichtet wird.

Mittlerweile geibt es zahlreiche Bauvorhaben in Kiel. Das kann sich wirklich sehen lassen! Die Bauverwaltung der Landeshauptstadt Kiel arbeitet mit Hochdruck, dafür möchten wir einen großen Dank aussprechen.

Wir begrüßen, dass die neue Bundesregierung verbindliche Wachstumsgrößen für den geplanten Wohnraum, auch den öffentlich geförderten, definiert hat. Es zeigt sich, dass wir mit dem Masterplan Wohnen und der KiWoG-Gründung gute Entscheidungen getroffen haben. Die KiWoG ist auf dem Weg zu einem Erfolgsmodell – das beweisen auch die 230 Wohnungen, die von der Gesellschaft im Vorjahr gekauft worden sind. Um die KiWoG noch schlagkräftiger zu machen, braucht es auch eine konsequente Ausnutzung von Vorkaufsrechten, die von Land und Bund finanziell gefördert werden müssten. Wir brauchen überhaupt ein Potenzial an bebaubaren Flächen.

Der steigende Bedarf an Wohnraum und zukunftsfähiges Bauen dürfen in Kiel kein Widerspruch sein. Dabei darf der Blick nicht nur auf Großprojekte am Stadtrand gerichtet werden, um die fortschreitende Zersiedelung und Versiegelung abzubremsen. Wir brauchen auch eine bessere Verteilung von Wohnraum und bessere Unterstützung für Umbau und Sanierung im Bestand. Entsprechende Steuerpolitik kombiniert mit nachhaltiger Quartiersentwicklung kann dazu beitragen, den Wohnungsmarkt zu entspannen. Und wir brauchen auch eine Langfristbetrachtung für Bauvorhaben, um Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ermitteln zu können.

Die Kieler CDU versucht sich derweil erneut und erfolglos an der Quadratur des kommunalen Kreises. Wer die Überlastung der Bauverwaltung beklagt und gleichzeitig behauptet, dass ein weiterer Stellenaufwuchs im Rathaus die finanzielle Handlungsfähigkeit unserer Stadt gefährdet, der ist mehr als unglaubwürdig. Und wer zurecht mehr öffentlich geförderten Wohnungsbau fordert und gleichzeitig immer noch die KiWoG kritisiert, hat von der Realität auf dem Immobilienmarkt nicht allzu viel mitbekommen. Für die Knappheit verfügbarer Flächen ist weder die KiWoG noch der Oberbürgermeister oder die Kooperation verantwortlich. Geradezu paradox mutet das Loblied an, dass die CDU auf das Einfamilienhaus singt. In einer flächenarmen Stadt braucht es Konzepte, bei denen auf wenig Fläche viel attraktiver und bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird.

Dies erklären die wohnungspolitischen Sprecher*innen Astrid Leßmann und Arne Langniß sowie die baupolitischen Sprecher André Wilkens (SPD-Ratsfraktion) und Arne Stenger (Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen).

Astrid Leßmann

André Wilkens