Kieler Süden: Investorenwechsel eröffnet neue Chancen

Tisch mit 2 Stühlen
Tisch, Stühle, helle, angenehme Wohnung Bild: jarmoluk / pixabay

Die öffentliche Darstellung der Abläufe rund um das Stadtentwicklungsprojekt „Kieler Süden“ finden wir sehr bemerkenswert. Das Projekt ist neben dem neuen Stadtteil Holtenau-Ost das ehrgeizigste und größte Wohnungsbauprojekt der Stadt Kiel. Bei einem solchen Vorhaben, für das umfangreiches Planungsrecht durch die Stadt geschaffen werden muss, ist selbstverständlich, die Ausrichtung politisch zu diskutieren. Dabei ist es die Aufgabe von Kommunalpolitik, gemeinsam mit der Verwaltung den Wohnungsmix, nachhaltige und klimagerechte Konzepte sowie eine umfassende Bürgerbeteiligung sicherzustellen. Schließlich geht es um einen neuen Stadtteil, bei dem Schul- und Kitaplanung, Verkehrsinfrastruktur, Nahversorgung, Spielplätze und kulturelles Leben mitberücksichtigt werden müssen! Und dazu gehört auch, dass Investoren, die von einer solchen Entwicklung profitieren, an diesen Lasten beteiligt werden.

Der Ausstieg der DSK BIG sollte in der Verwaltung als Anlass genommen werden, die eigenen Prozesse kritisch zu überprüfen. Über kommunikative Probleme hat der Bauausschuss bereits in den vergangenen Monaten gesprochen und dabei auch gemeinsame Gespräche zwischen Stadtverwaltung, Selbstverwaltung und Investoren angeregt. Dieses Verfahren ist jedoch seitens des Investors nicht gewünscht worden. Umso mehr überrascht uns nun der Vorstoß der DSK BIG. Beim Projekt ‚Marthas Insel‘ hatten beide Seiten noch vor kurzem die Zusammenarbeit als reibungslos und erfolgreich gelobt.

Sollte die Situation im Kieler Süden wirklich so festgefahren gewesen sein, bietet der neue Projektentwickler auch die Chance für einen Neustart. Wir wollen den Blick nach vorne richten. Die Aussagen des Oberbürgermeisters und des Sprechers des neuen Investors lassen eine gute Zusammenarbeit erwarten. Wir gehen davon aus, dass das Projekt Kieler Süden jetzt schneller voranschreitet, und freuen uns darauf, den neuen Investor persönlich in einer Sitzung des Bauausschusses kennenzulernen.

Dies erklären der baupolitische Sprecher André Wilkens (SPD) und Arne Stenger (Bündnis 90/Die Grünen.

André Wilkens