Im Wirtschaftsausschuss am Mittwoch, den 29. Januar wurde der Antrag der Rathauskooperation mit großer Mehrheit angenommen, im nächsten halben Jahr den Bedarf von Sonntagsöffnungszeiten in der Kieler Innenstadt zu prüfen.
„Wir als SPD-Ratsfraktion haben es uns nicht leicht gemacht, diesen Antrag mit zu stellen“, erklärt Christina Schubert, zuständiges Mitglied der SPD im Wirtschaftsausschuss. „Für uns als SPD-Ratsfraktion war besonders wichtig, dass alle Betroffenen befragt werden und dass gesellschaftliche Gruppen wie Gewerkschaften und Kirchen in die Auswertung einbezogen werden. Das ist mit diesem Antrag nun gewährleistet. Um die finanziellen und gesellschaftlichen Herausforderungen sowie die Belastungen der Arbeitnehmer*innen korrekt darzustellen, binden wir die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in die Entwicklung und Durchführung der Prüfung ein.“
Gesine Stück, Kreisvorsitzende der SPD Kiel, ergänzt: „Aus früheren Befragungen wissen wir, dass Sonntagsöffnungen sich für die Geschäfte kaum lohnen. Sollte sich das geändert haben? Wie sehen die Angestellten das? Man darf dabei nicht nur eine schlichte Kosten-Nutzenrechnung anstellen. Vermehrter Stress durch äußere Reize ist ein Phänomen unserer Zeit: Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit durch Smartphones, 24/7-Einkauf durch Online-Handel, Aufgabenverdichtung am Arbeitsplatz, Selbstoptimierung des Körpers …. Dieser Stress sollte nicht noch größer werden. Phasen der Aktivität und Phasen der Ruhe müssen sich im Leben abwechseln.“
Abschließend betonen Stück und Schubert: „Die aktuelle Diskussion zeigt das riesige Interesse der Kielerinnen und Kieler an ihrem Stadtzentrum und seiner Belebung. Mit den zahlreichen Investitionen in Millionenhöhe wurde der Grundstein gelegt, die Ausschreibung der Wettbewerbe zur Platzgestaltung ist der nächste Schritt. Viele Ideen zur Umgestaltung der Innenstadt sind schon im Gespräch und sie zeigen, dass nicht allein der Konsum das entscheidende für eine Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität ist! In diesem Sinne wollen wir die Entwicklung von Kiels Mitte weiter begleiten und unterstützen.“