Wohnst du auch im Französischen Viertel?

Tabea Philipp. Die Wohngegend zwischen Wilhelmplatz und Westring, Kronshagener Weg und Eckernförder Straße wird oft als „Französisches Viertel“ bezeichnet. Pariser Flair, Cafés und Brasserien sucht man hier allerdings vergeblich. Stattdessen ist die Gegend über die Stadtteilgrenzen hinaus vor allem durch das „Dönerdreieck“ bekannt.

Bild: Thore Pingpank

Alles bekommt einen Sinn, wenn man weiß, dass es im Deutsch-Französischen Krieg 1870 die Schlachten bei Weißenburg, bei Spicher, Wörth und Gravelotte gab und die Belagerung von Metz stattgefunden hat.

Aber egal wie man die Straßen aus welchen Gründen auch nennt, fest steht: Hier lässt es sich richtig gut leben! Direkt am Schrevenpark und beruhigend nah am städtischen Krankenhaus fühlen wir uns wohl: Es kann nachts zwar schon mal lauter werden, aber die Bewohner*innen sind mehrheitlich sehr entspannt. Manche verbringen hier nur ein paar Jahre in ihrem WG-Zimmer, andere bleiben einfach. Hier hat man ja auch fast alles, was man zum Leben und Sterben so braucht: Kneipe, Kumpir, Kitas, Stoff und Tüddel, Versicherungen, und einen Bestatter.
Auch wenn es sich um ein überschaubares Areal handelt, gibt es immer wieder was zu entdecken. Ist euch schon mal der versteckte Spielplatz in der Wörthstraße aufgefallen? Wisst ihr, wo zu lesen ist „Herz voll, Kopf leer, gestern war es umgekehrt“?
Aber dass wir uns hier wohlfühlen, heißt natürlich nicht, dass wir keine Fantasie haben, wie es besser werden könnte. Die Straßen bestehen schließlich aus einem seltsamen Mix aus Kopfsteinpflaster und löchrigem Asphalt. Außerdem fällt eine Sache auf: In unmittelbarer Nähe ist der Wilhelmplatz und kann fast immer zum Parken genutzt werden. Und doch ist das Französische Viertel voll mit Autos. Die stehen nicht nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen, sondern parken oft falsch an den Ecken der Straßenkreuzungen, so dass große Fahrzeuge (Feuerwehrautos zum Beispiel) kaum noch durchkommen können.

Also wir sehen noch Potential: Für weniger holpriges Fahrradfahren, ein besseres Durchkommen und mehr Grün im Stadtteil. Wie geht es euch? Habt ihr Ideen für das Französische Viertel oder den Willi? Träumt ihr von Fahrradstraßen? Könnte man einige der Parkplätze vielleicht auch anders nutzen?

Das alles möchten wir von euch wissen! Wir laden euch herzlich ein, am 27. April 2019 mit unseren Kommunalpolitiker*innen zu diskutieren. Wir wollen gemeinsam überlegen und kreativ werden. Die Anregungen werden wir nutzen, um konkrete Vorschläge im Ortsbeirat Schreventeich/Hasseldieksdamm einzubringen. Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch!

Übrigens: Für alle, die sich für die Namensgebung der Straßen und Plätze in Kiel interessieren, gibt es etwas Spannendes im Internet: kiel.de/de/kiel_zukunft/stadtgeschichte/kieler_strassenlexikon.php

 

Tabea Philipp